Zittern, Konzentrationsstörungen, Ohnmachtsanfälle – hinter diesen Symptomen kann eine Unterzuckerung stecken, auch bei Nicht-Diabetikern. Viel zu oft wird die Ursache jedoch verkannt.
Meerrettich ist die Heilpflanze des Jahres 2021. Grund genug, sich die Wurzel und ihre guten Eigenschaften mal genauer anzuschauen.
Frischer Meerrettich treibt einem die Tränen in die Augen. Seine Schärfe entsteht durch die von der Pflanze produzierten Senfölglycoside, die vor Fressfeinden schützen. Beim Schneiden, Zerreiben oder Kauen des Meerrettichs werden diese wirksamen Senföle frei. Die Stoffe sind auch für die heilende Wirkung der Wurzel verantwortlich. Denn was die Meerrettichpflanze vor Fressfeinden schützt, wirkt auch gegen Bakterien, Viren und Pilze. Meerrettich wird deshalb oft als „pflanzliches Penicillin“ bezeichnet und schon seit Jahrhunderten bei Infekten eingesetzt.
Mit der Wahl zur „Heilpflanze des Jahres“ soll die heilende Wirkung der ausgewählten Pflanzen bekannter gemacht und das traditionelle naturkundliche Wissen bewahrt werden.
Wie wirkt Meerrettich?
Die antibakterielle und antivirale Wirkung der Meerrettichwurzel (Armoraciae rusticanae radix) nutzt die Heilkunde auch heute noch. Da die vom Körper aufgenommenen Senföle vorwiegend über Lunge und Nieren ausgeschieden werden, kommen sie vor allem auch bei Infektionen der Atem- und Harnwege zum Einsatz. Zudem ist das Wintergemüse reich an Vitamin C, was besonders in der kalten Jahreszeit die Abwehrkräfte unterstützt.
Bei diesen gesundheitlichen Problemen kann Meerrettich helfen:
Weitere Forschung
Natürlich ist Meerrettich keine Wunderwaffe gegen Krebserkrankungen, dennoch weisen Labortests darauf hin, dass Bestandteile der Senföle gegen die Entstehung von Speiseröhren-, Magen-, Brust-, Leber- und Lungenkrebs wirken könnten. Ob Meerrettich helfen kann, das Erkrankungsrisiko zu senken, ist bislang nicht geklärt.
Meerrettich: Frisch oder aus Ihrer Apotheke
Als Hausmittel lässt sich frisch geriebener Meerrettich oder aus Meerrettich gepresster Saft verwenden, wobei die täglich aufgenommene Menge 20 Gramm frische Meerrettichwurzel nicht übersteigen sollte. Außerdem können Sie Meerrettichhonig gegen Erkältungen oder Umschläge mit der zerriebenen Wurzel gegen Nackenverspannungen einsetzen. Empfehlenswert bei Blasenentzündungen oder Atemwegskatarrhen sind Kombipräparate in Form von Tabletten aus Meerrettichwurzel und dem ebenfalls senfölhaltigen Kapuzinerkressekraut. In Ihrer Apotheke beraten wir Sie dazu gerne.
Wann hat Meerrettich Saison?
Die Meerrettichpflanze zählt zu den Kreuzblütengewächsen. Sie kann bis zu 1,5 Meter groß werden und blüht von Mai bis Juli. In Süddeutschland und Österreich heißt Meerrettich „Kren“ und gilt überall als ein traditionelles Wintergemüse. Seine Erntezeit liegt zwischen Oktober und Januar. Meerrettich kann gut eingelagert werden. Im Kühlschrank hält er sich – geputzt, geschnitten und in ein feuchtes Tuch eingewickelt – bis zu zwei Wochen.
Wie schmeckt Meerrettich am besten?
Kulinarisch gesehen gibt Meerrettich vielen Gerichten erst die richtige Würze. Die traditionelle deutsche Küche greift öfter mal auf Meerrettich zurück, beispielsweise bei Fleischgerichten wie Tafelspitz. Meerrettichsahne ist das i-Tüpfelchen auf vielen Fischgerichten wie gebeiztem Lachs oder Sushi, das gern mit japanischem Meerrettich (Wasabi) gegessen wird. Ein leckeres vegetarisches Rezept finden Sie bei in-form.de.
Meerrettichkompressen bei Verspannungen
Meerrettichwickel waren schon im Mittelalter ein probates Mittel, um Muskelschmerzen zu lindern. Denn die scharfen Senföle fördern die Durchblutung und wirken gegen verspannte Muskeln. Ein Leintuch auf die verspannte Stelle legen, frisch geriebenen Meerrettich daraufgeben und abdecken. Maximal 5 bis 10 Minuten einwirken lassen. Einfacher geht es mit Wärmepflastern aus Ihrer Apotheke.
Max Krieger,